Karneval ist seit der Gründung der Kulturfreunde ein wesentlicher Teil unseres kulturellen Engagements. Das führte schon früh dazu daß wir eine eigene Karnevalssitzung organisierten, die logischerweise mit lokalen Darstellern beschickt wurde und sich auf unser Düsseldorfer Liedgut orientierte, was auch von den Gästen wohlwollend aufgenommen wurde.
Hier die Titelseite unseres ersten Programmhefts:

Karneval
Das Wort Karneval bezieht man in Deutschland in erster Linie auf den rheinischen Karneval. Die Herkunft des Begriffs ist nicht eindeutig geklärt.
Herleitungen weisen auf
- mittellat.: carnelevale (-levare) die mit der Fastenzeit bevorstehende "Fleischwegnahme";
- lat.: carne vale der Abschiedsruf "Fleisch lebe wohl".
- Im 19. Jahrhundert wurde der Begriff auch auf das römische, vorchristliche lat. carrus navalis Schiffskarren, ein Schiff auf Rädern, das bei jährlichen Umzügen zum Wiederbeginn der Schifffahrt durch die Straßen geführt wurde, zurückgeführt. Hieraus soll sich die Tradition des Narrenschiffs gebildet haben. Jedoch ergaben Forschungen, dass das Wort carrus navalis im klassischen Latein nicht existierte.
Begonnen hat der Karneval vor 5000 Jahren im Zweistromland, im Land mit den ersten urbanen Kulturen. Eine altbabylonische Inschrift aus dem 3. Jahrtausend v. Chr. gibt Kunde davon, dass unter dem Priesterkönig Gudea ein siebentägiges Fest gefeiert wurde und zwar nach Neujahr als symbolische Hochzeit eines Gottes. Die Inschrift besagt: „Kein Getreide wird an diesen Tagen gemahlen. Die Sklavin ist der Herrin gleichgestellt und der Sklave an seines Herrn Seite. Die Mächtige und der Niedere sind gleichgeachtet.“ Hier wird zum ersten Mal das Gleichheitsprinzip bei ausgelassenen Festen praktiziert und es ist bis heute ein charakteristisches Merkmal des Karnevals.
In vielen Masken, Figuren und Bräuchen scheinen sich auch vorchristliche, z.B. keltische Riten erhalten zu haben, die den Wechsel vom kalten Winterhalbjahr in das warme und fruchtbare Sommerhalbjahr beinhalten. Den Winter versuchte man zu vertreiben, indem man sich als Geister, Kobolde und unheimliche Gestalten aus der Natur verkleidete und mit Holzstöcken wild um sich schlug bzw. mit einer Rassel oder Ratsche (Schnarre) Krach machte.
Da die Reformation die vorösterliche Fastenzeit abschaffte und somit auch die Fastnacht ihren Sinn verlor, gerieten viele Bräuche zum Teil wieder in Vergessenheit. Bis heute ist der Karneval daher vor allem in den katholischen Gebieten verbreitet. Während in den Städten vermehrt Handwerkszünfte - und dort insbesondere die jungen Gesellen - die Fastnacht ausrichteten, übernahm im frühen 19. Jahrhundert insbesondere im rheinischen Raum das Bürgertum die Festveranstaltung, da Zünfte in den Spätfolgen der französischen Revolution und dem Einmarsch von französischen Truppen unter Napoleon an Bedeutung verloren bzw. aufgelöst wurden. Das Bürgertum feierte zwar nach wie vor närrische Redouten, die Straßenfastnacht war aber nahezu ausgestorben. So wurde zur Wiederbelebung 1823 im Rheinland eine neue Art der Straßenfastnacht eingeführt: der Karneval.
Düsseldorf Helau
Zurückführen lässt es sich in Düsseldorf zumindest bis 1833: Nach einem Maskenspiel auf dem Burgplatz wurde abends, wie es heißt, die „Verlobung des Hanswursten unter Helau und Habuh mit Anna Dorothea Petronella Weichbusen“ gefeiert.
Erklärungsversuche gibt es genug. Manche vermuten hinter dem „Helau“ eine Abwandlung des Anrufs „Hallo“, der englisch ausgesprochen – „hällou“ – dem Schlachtruf der Narren noch näher kommt. Andere bringen das Wort mit „Hellblau“ oder „Halbblau“ im Gegensatz zu Ganzblau (Zustand) in Zusammenhang. Ebenso zweifelhaft wie diese Deutungen dürfte jene sein, die „Helau“ vom alten Ruf „Hol-über“ ableitet, mit dem „Spätheimkehrer“ nach dem Besuch – nicht nur – karnevalistischer Veranstaltungen die Fähre von der anderen Rheinseite heranholten.
(wikipedia)